Ammersee-Radler: Ratlos
Das Fahrrad ist das Transportmittel des Jahres 2020. Noch nie waren soviele Arbeitnehmer, Touristen und Tagesausflügler im Sattel unterwegs.
Eine der Favoriten-Routen Oberbayerns: die Ammersee-Umrundung. Was wie ein vergnüglicher Ausflug klingt, ist in Wahrheit aber ein Suchspiel und Abenteuerspielplatz: Die Wegweiser rund um den Ammerseee sind kaum größer als Tablets. Das größte Manko aber, so der grüne Gemeinderat Gerd Mulert, sei die nicht durchgehend markierte Ammersee-Route. Es brauche ein einheitliches Symbol, das die gesamte Strecke rund um den See markiere. Die ehemalige Landtagsabgeordnete Ruth Paulig zeigt das an der Markierung in Breitbrunn auf: „Schön, wenn ortsunkundige Radler den Weg nach Buch angezeigt bekommen. Aber mit Buch können die nichts anfangen – die suchen den Weg um den See.“
Ein anderes Beispiel kleinformatiger Beschilderung: Wer in Herrsching die kleinen Schilder an der Rieder Straße nicht sieht, fährt auf dem Fußgängerweg am See weiter – und landet prompt in einer Sackgasse. Folge: Viele verirrte Radler kämpfen sich durch das Wohngebiet auf die Rieder Straße zurück und fahren dann auf der gefährlichen Staatsstraße nach Breitbrunn.
Aber nicht nur die Orientierungshilfe ist mäßig, auch um die Sicherheit der Radler steht es nicht zum besten: Allein in Breitbrunn und Herrsching müssen die Pedal-Artisten viermal eine Staatsstraße überqueren – ohne jede Querungshilfe.
Die Grünen in Herrsching wollten mit einem „Rudel“-Radeln von Breitbrunn nach Herrsching alle Schwachstellen aufzeigen. Die grünen Gemeinderätinnen Anke Rasmussen und Traudi Köhl sowie die Gemeinderäte Gerd Mulert und Wolfgang Darchinger haben mit weiteren 20 „Pfadfindern“ alle Schilder und Hinweistafeln an der Strecke inspiziert.
Die Erkenntnisse aus diesem Ortstermin will die grüne Gemeindratsfraktion in einen Antrag fassen.
Die Gemeinde Herrsching soll
• die Radlwege im Gemeindegebiet besser und sichtbarer beschildern
• Gefahrenstellen, insbesondere bei der Querung von Straßen, durch geeignete Maßnahmen entschärfen
• ein Logo für den ganzen Radweg Rund-Ammersee durchsetzen. Professionelle Logo-Entwürfe haben die Grünen der Lokalpresse bereits präsentiert.
Wenn diese Anregungen umgesetzt werden, gibt’s auf der Seeumrundung weniger Nervenkitzel, aber deutlich mehr Naturgenuss.
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