Im Landkreis Starnberg wird es wieder eine Grüne Jugend geben!
Die Gründungsveranstaltung in der Schlossberghalle Starnberg findet statt am:
Samstag, 12.April 2025
Gründung ab 17h – für alle unter 30
Feier für alle ab 18h
Katharina Schulze (Fraktionsvorsitzene bayerischer Landtag) und Karl Bär (Bundestagsabgeordneter) werden auch da sein!
Ich gratuliere herzlich und wünsche ganz viel Erfolg!
Um Mitglied zu werden bin ich zu alt.
Da habe ich gleich eine Frage, die mich beschäftigt: Unsere Wetterschwankungen.
Was ich überall vermisse, ist der Gedanke an Wassermanegement. Wenn es gießt, kann der ausgetrocknete Boden es gar nicht aufnehmen, es fließt irgendwo ab. Warum kann man dieses Wasser nicht irgendwo auffangen, speichern und in den Dürrephasen kontrolliert abgeben?
Freundliche Grüße
Lilo Reichert-Eales
Ja, der Klimawandel verändert unseren Wasserhaushalt spürbar. Wir erleben immer extremere Wetterlagen: lange Dürrephasen mit ausgetrockneten Böden, gefolgt von plötzlichen Starkregen, die unsere Böden gar nicht mehr aufnehmen können. Statt zu versickern, fließt das Wasser oberflächlich ab – mit teils katastrophalen Folgen: Erdrutsche, Überschwemmungen, weggeschwemmte Bodenschichten. Was hier verloren geht, ist nicht nur Wasser, sondern auch wertvoller Boden – die Grundlage unserer Ernährung und der wichtigste natürliche CO₂-Speicher.
Wasser- und Bodenmanagement sind deshalb das A und O eines zukunftsfähigen Klimaschutzes! Wir GRÜNE setzen genau da an: Unsere Böden in Herrsching sind in den unteren Schichten oft stark lehmhaltig. Das bedeutet, dass Wasser nur bis zu dieser Schicht versickern kann. Noch gravierender wird das Problem durch die starke Versiegelung vieler Flächen – durch Asphalt, Pflaster, Gebäude und Straßen. Gerade bei Starkregen überlastet das die Kanalisation und führt zu Überschwemmungen, wie z.B. 2016, als die Hechendorfer Straße zum Sturzbach wurde.
Die Lösung: das Schwammstadt-Prinzip. Immer mehr Städte und Ortschaften setzen auf diese intelligente und naturnahe Strategie: Wasser soll genau dort aufgenommen und gespeichert werden, wo es fällt – auf Dächern, in Grünflächen, in speziellen Mulden und durchlässigen Belägen. Dieses Wasser kann dann langsam versickern oder in Trockenphasen verdunsten – und so auch das Mikroklima verbessern.
Was das konkret für Herrsching heißt?
Große Bäume, hohe Blühwiesen (nur 2 mal pro Jahr mähen) und gestaltete Grünflächen, die Wasser wie ein Schwamm speichern.
Dach- und Fassadenbegrünungen, die zusätzlich kühlen und verdunsten.
Wasserdurchlässige Gehwege statt Asphalt, wo immer möglich.
Retentionsflächen – etwa als gestaltete Wassermulden, auf Spielplätzen oder als innerörtliche Ruheinseln.
Privatgrundstücke sollen das Regenwasser vor Ort versickern lassen und nicht in die Kanalisation ableiten. (Ist bei Neubau inzwischen verpflichtend!)
Nur sparsam die „beliebte Hanglage“ bebauen.
In Planung: Der Bahnhofbereich soll komplett nach Schwammstadtprinzipien umgestaltet werden – inklusive der Öffnung des Kienbachs hinter dem Bahnhofgelände, um die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren, Überflutungen zu vermeiden und für uns Bürgerinnen eine Aufenthaltsqualität zu schaffen.
Das Ziel der GRÜNEN ist es natürlich in Herrsching nicht nur auf den Klimawandel zu reagieren, sondern unseren Ort vorausschauend zu gestaltet – mit mehr Grün, mehr Wasserspeichern, mehr Lebensqualität für uns alle.
Karin Casaretto
Klimaschutzmanagerin HSWT,
1.Vorsitzende ProNatur Herrsching
Liebe Frau Reichert-Eales,
danke für die Frage nach dem Wassermanagement. Dazu eine Antwort von mir aus Sicht eines grünen Gemeinderates, guten Kenners unseres kommunalen Unternehmens AWA Ammersee und der aktuellen Diskussionen um Wassermanagement.
Wie mit den stark schwankenden (Regen-)Wassermengen umzugehen ist, wird an vielen Stellen unserer Gemeinden ein immer größeres Thema, und es führt auch zu manchen Maßnahmen.
1.
Um mit den akuten Maßnahmen zu beginnen: Für plötzliche Hochwasser- und Starkregenereignisse gibt es eine App, die an wichtigen Punkten in Herrsching die Pegelstände der Bäche online anzeigt. Eine schnelle Reaktion der Feuerwehr wird dadurch möglich. Die für alle zugängliche App lautet: https://app.starkregen.de/login
2.
Dann hat sich der Gemeinderat und die Verwaltung damit beschäftigt, welche Auswirkungen Starkregenereignisse haben und wo es notwendig ist, heute schon Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Mit Computersimulationen kann damit für jedes Haus simuliert werden, wo bzw. ob es kritisch werden kann. Das ist eine wichtige Maßnahme, um Vorsorge zu ergreifen – auf privater und kommunaler Ebene. Auch dazu liegen schon Ergebnisse vor, die abgerufen werden können (u.a. siehe https://www.herrsching.de/buergerservice/dienstleistungen-a-z/dienstleistung?view=publish&item=service&id=1987).
3.
Meines Erachtens könnte in Herrsching noch viel mehr gemacht werden, um Regenwasser zu speichern und den schnellen Abfluss in den Ammersee zu verhindern. Hier fehlen Pläne, wo Asphalt aufgebrochen, wo versiegelte Einfahrten wenigstens teilweise wieder zu Grünflächen umgewandelt werden könnten und natürlich wie die wichtigen Bäume geschützt und Neuanlagen gefördert werden können. Die Anlage von Blühflächen, wie z.B. entlang der Rieder Straße, sind ein erster Schritt in die Richtung. Das ist eine Aufgabe von Gemeinderat (bringt Ideen ein) und Verwaltung (setzt Ideen um), die man in den nächsten Jahren verstärkt angehen muss.
Was getan werden könnte, um uns auch in Herrsching auf die Änderungen des Klimaschutzes vorzubereiten, ist im Grunde bekannt, es gibt tolle Projekte, viele Ideen. Es kommt auf die Umsetzung an – eine Aufgabe, für die wir uns Grüne in Gemeinderat stark einsetzen wollen.
4.
In Herrsching kümmert sich u.a. unser kommunales Unternehmen AWA Ammersee gKU um Trinkwasser, Abwasser und Regenwasser. Ein Blick auf deren Internetseite https://www.awa-ammersee.de ist nützlich. Zu lesen ist u.a., dass Garagendächer begrünt werden sollten, Regenwasser versickern sollte und nicht in den Kanal fließen soll und vieles mehr. Die Maßnahmen werden auch finanziell gefördert, wenn Grundbesitzer sich ökologischer aufstellen wollen. Es geht also auch darum, unsere AWA Ammersee zu unterstützen.
5.
Und darüber hinaus sind alle Maßnahmen, die den Klimaschutz unterstützen, zu prüfen und nach Möglichkeit umzusetzen. Dazu zählt auch jede Photovoltaikanlage auf dem Dach oder am Balkon, weniger Auto fahren, der Einbau einer Wärmepumpe und so manches mehr. Mittelbar sind das alles Maßnahmen, die mäßigend auf unsere Wetterschwankungen einwirken.
Gerne können wir uns weiter austauschen. Bei unseren Ortsgruppentreffen der Grünen sprechen wir immer wieder intensiv über diese Punkte.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Mulert
Gemeinderat und Kreisrat
Die Grünen Herrsching
0151 550 550 14
gerd.mulert@gruene-herrsching.de